Die Historie des Betriebes

Der heute 16,5 Hektar Weinberge bewirtschaftet, beginnt anno 1675,
als Johann Peter Becker ( Hanns ), Gastwirt der „Bann-Herberge“ oder Wirtschaft „Zum Berg“, erwähnt wird.
Der 1639 geborene „Hanns“ bewirtschaftete damals bereits Weinberge
und Äcker, begann offiziell 1675 mit dem Weinbau.

Die „Bann-Herberge“ bestand aus zwei Gasthöfen, „ Zum Löwen“
und „Zum Schwanen“, die 1711 an die Söhne Georg und Jakob, Wirt und Gastgeber zu den „Dreikönigen“, weitergegeben wurden.
Damals pulsierte in den Herbergen das gesellige,
geschäftliche und politische Leben.
1828 brach in Grünstadt ein großer Brand aus, bei dem die Häuser und
Gebäude in der Berg- und Krätzergasse

völlig eingeäschert, das Gasthaus „Zum Berg“

ebenfalls ein Raub der Flammen wurde.
Ein Jahr danach verkauften die Erben der Familie Becker Grund und Boden
und errichteten die Gastwirtschaft „Jakobslust“ in der Jakobstraße.
Im Laufe der Jahre setzte sich die berufliche Tradition der Familie Becker
als Weinküfer, Wirt, Steinsetzer und Bierbrauer bis zum Gerichtsmitglied und
Bürgermeister fort.
So war Gutsbesitzer Christian Becker, von 1840 bis 1852 und 1866 bis 1872
Bürgermeister der Stadt. Außerdem war er „Landrath“ und gehörte zum

ersten Ausschuss des „Landrathes der Pfalz“.
Christian Becker gründete zudem die Kreissparkasse in Grünstadt.
Aus dieser Zeit sind erste Flaschenweinfüllungen des Weingutes dokumentiert.
Mit dem Gutsbesitzer Friedrich Becker (1833 bis 1896) und seiner Heirat
mit Philippine Elisabeth Catoir hielt die Familie Einzug in das 1833 erbaute
Stammhaus in der Jakobstraße.
Friedrich Becker war von 1888 bis 1894 Bürgermeister und sicherte

die Trinkwasserversorgung der Stadt durch den Kauf der Quelle in
Mertesheim.

Der Mitbegründer des Verschönerungsvereins Grünstadt stiftete auch einen
Teil des heutigen Stadtparks.
An die Tradition knüpfte Bezirkstagsmitglied, Stadtrat, Ökonomierat und
Gutsbesitzer Heinrich Karl Becker (1870 bis 1927) an, gründete die damalige
Rebveredlungsanstalt in Dirmstein.
Nach seinem Tod wurden Weinbaubetrieb und Landwirtschaft von Ehefrau
Paula, Tochter Karoline und danach von Hildegard Siebert geborene
Becker-Friederich weiter geführt.
Durch deren Heirat 1957 mit dem ehemaligen Bankdirektor und Vorstandsvorsitzenden der Neustadter Volksbank, Rudolf Siebert,
erhielt das Weingut den Namen "Weingut Siebert".
Hildegard Siebert, Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft, stand ihrer Tochter Renate, die mit großem Engagement das Traditionsweingut führt, mit Tipps zur Seite.

Sie erlernte zunächst den Beruf Bankkauffrau, absolvierte ihre Lehre zur Winzerin
und Staatlich geprüften Wirtschafterin für Weinbau.
Die Betriebswirtin regierte 1985/86 als 36. und letzte Weingräfin der „Unterhaardt“. Renate Siebert pflegt den klassischen Qualitätsweinanbau

und erzeugt hochwertige Weine.
Überwiegend baut sie auf die klassischen Rebsorten.
27 Prozent nehmen davon die Rotweine ein, darunter 13 Prozent Spätburgunder.
Bei den Weißweinen dominiert der Riesling mit 42 Prozent. Die Lagen- und
Jahrgangssekte baut sie im besonderen Flaschengärungsverfahren aus.
Bis zu acht Jahre lagern die Grundweine auf der Hefe und sorgen für markante,
feinperlige Sekte besonderer Qualität.
Viele Prämierungen auf Landes- und Bundesebene beweisen die Spitzenqualitäten.
Großen Wert legt Renate Siebert auf die Teilnahme an Weinfachmessen.
Ihre Weinkunden kommen aus allen Teilen Deutschlands, den Niederlanden und England.

Seit über einem Jahrzehnt veranstaltet das Weingut zum Erlebnistag
„Deutsche Weinstraße“ sein zweitägiges Haus- und Hoffest und präsentiert
im Rahmen des „Kultursommers“ bekannte Dixiegruppen.


Seit Mai 2010 betreibt sie gemeinsam mit Ihrem Lebensgefährten,

das nach der gemeinsamen Tochter Letizia Parra-Siebert benannte


Weingut Letizienhof

Parra-Siebert.